Beobachtung ist der Schlüssel zur Wahrnehmung und der Einstieg in unsere Beziehung zum Werk. Deshalb schauen wir uns das fragliche Objekt vorab immer im Original an und klären bei einer kostenlosen Erstberatung in unserem Atelier gemeinsam mit Ihnen, ob und wie wir es restaurieren könnten. Wir sagen Ihnen, was wir sehen und erläutern Ihnen die Zusammenhänge zwischen sichtbaren Schäden und deren Ursachen. Dabei legen wir großen Wert auf Klarheit und Transparenz in der Kommunikation! Manchmal erfordert eine Begutachtung auch weiter führende Untersuchungen im Atelier. Oder wir machen eine Restaurierungsprobe. Sobald wir klar sehen, was zu tun ist, erstellen wir Ihnen ein unverbindliches Angebot. 

Im Folgenden zeigen wir Ihnen einige Beispiele unserer Arbeit.

„Man muss sich dem Werk unterordnen, wenn man sich beim Restaurieren darauf einlässt.“
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brand- und rußeinwirkung BEI gemälde

Das linke Foto zeigt das Gemälde vor der Restaurierung. Sein Zustand zeigte deutliche Spuren von Brand-, und Russeinwirkung: Brandblasen auf der Bildoberfläche, wobei der Firnis oberflächlich angelöst und mit dem Ruß verschmolzen war. In der linken, oberen Ecke wurde bereits mit der Entfernung des Rußes begonnen. Auf dem rechten Foto sieht man das Gemälde nach der Bearbeitung. Bild- und Zierrahmen wurden bei der Restaurierung gereinigt. Der alte Firnis wurde abgenommen, ein neuer Firnis aufgebracht.

RISSE IN DER MALSCHICHT BEI GEMÄLDE 

Das Foto zeigt den Bildausschnitt einesmodernen Gemäldes. Man kann die großflächigen Craquelés (Risse) darauf gut erkennen: Teils hebt, teils rollt sich die Malschicht vom Untergrund ab. Offenbar hat der Maler das Bild wiederholt bearbeitet und die hierfür erforderlichen Trocknungszeiten vernachlässigt, was die mangelnde Haftung zwischen den Malschichten erklärt. Die Restaurierung solcher Schäden ist ein komplexer Prozess, da die verschiedenen Arbeitsschritte ineinander greifen: Lose Farbschichten werden auf dem Untergrund fixiert und die Leinwand wird schrittweise nachgespannt. Sollte die Malschicht weiterhin „Schüsseln“ bilden, wird sie in die Ebene gebracht.

OBERFLÄCHENVERSCHMUTZUNG BEI GEMÄLDE

Oft macht es Sinn, vor der Bearbeitung den Grad der Restaurierung abzustimmen, indem man an einer kleinen Stelle des Objektes eine Probe anfertigt. Das hier abgebildete Ölgemälde zeigt zwei Varianten einer Oberflächenreinigung: Rechts sieht man den Zustand des Gemäldes vor der Bearbeitung, in der Mitte die Reinigung der Oberfläche ohne vorherige Firnisabnahme und links die Reinigung nach erfolgter Firnisabnahme.

„ENTRESTAURIERUNG“ EINER IKONE

Das linke Foto zeigt die Ikone vor der Restaurierung. Es fehlten große Partien der originalen Malschicht, die mit einem tiefroten Nagellack notdürftig repariert wurden, wie man besonders an der unteren Bildkante sieht. Im Laufe der Restaurierungsmaßnahmen wurden der Nagellack entfernt, die Oberfläche der Ikone gereinigt, die Fehlstellen gekittet und farblich angepasst. (s. Foto rechts.)

FEHLSTELLEN BEI EINER SKULPTUR

Die Gottesmutter war nicht nur stark verstaubt, auch in der Farbfassung war bereits der Untergrund sichtbar, wie man an den weißen Stegen im Faltenwurf ihres Kleides sieht. (s. Foto links) Die Fehlstellen sind wohl aufgrund klimatischer Einflüsse, etwa durch eine zu niedrige Raumfeuchte, entstanden. Sie wurden bei der Restaurierung sorgfältig gekittet und an die Struktur der Umgebung angepasst. Entsprechend kommt es bei der anschließenden Retusche darauf an, den eingebrachten Farbton an den Umgebungston anzupassen. (s. Foto rechts)

BRÜCHE IM GLASSTURZ EINER KLOSTERARBEIT

Das linke Foto zeigt den Glassturz beim Verkleben der Bruchstellen, das rechte die Klosterarbeit nach Beendigung der restauratorischen Arbeiten. Klimatische Einflüsse führten beim Sockel des Objektes zu Schwund, wodurch dieser auf den dort eingelassenen Glassturz Druck ausübte. Das Glas konnte dem Druck nicht Stand halten und zerbrach in viele Teile. Die Restaurierung umfasste das Verkleben des Glases, die Reinigung des Jesuskindes wie auch seiner Umgebung, sowie das dichte Verschließen des Glassturzes. (s. Foto rechts)